Runde 2

zu spielen bis 20.10.2017


Weiß   Schwarz Ergebnis  
Tobias Wagner (1)   Mike Gottas (1) ½ - ½ 
 
Jürgen Hein (1)   Volker Margenberg (1) 0 - 1   
Mathias Milde (1)   Holger Lehmann (1) 0 - 1  
Martin Mauelshagen (½)   Erwin Henze (0) 1 - 0   
Fred Baumgarten (0)   Erwin Roth (½) 1 - 0   
Karl-August Brüne (0)   Thorsten Sebastian (0) 0 - 1   
Richard Wölk (0)   Werner Eggebrecht (0) 1 - 0   

Aussenseiter mit überraschungen

Wagner - Gottas: Weiß spielte hier das interessante 12.c5??!! mit unklarer Stellung
Wagner - Gottas: Weiß spielte hier das interessante 12.c5??!! mit unklarer Stellung

 

Eine der Überraschungen der zweiten Runde war das verdiente Remis von Tobias Wagner gegen Mike Gottas. Schon in der Eröffnung spielte Tobias sehr druckvoll und spielte in nebenstehender Stellung das spekulative 12.c5?!

Mike verweigerte die Annahme des Bauernopfers nach dem Weiteren 12. ... Ld5 13.Lc4 Lxc4 14.Dxc4 bxc5 15.dxc5 und spielte das sicherere 15. ... d5 anstelle des ehrgeizigerem 15. ... Sxc5 und dem Versuch den Mehrbauern zu behaupten.

 

 

 

 

Im weiteren Verlauf verpasste Weiß den richtigen Moment um den König mit der Rochade in Sicherheit zu bringen, Mike verpasste die Gelegenheit jedoch den weißen König mit 19. ... f4! 20. Lh4 (20.exf4 scheitert an exf4+ nebst Figurenverlust) fxe3 21.fxe3 (21.Dxe3 scheitert an dem starken Tf4!) in der Mitte festzuhalten und spielte stattdessen das zu harmlose 19. ... Sd7.

Wagner - Gottas: Hier verpasste es Schwarz mit 19. ... f4! Das Zentrum zu öffnen und den weißen König an der Rochade zu hindern.
Wagner - Gottas: Hier verpasste es Schwarz mit 19. ... f4! Das Zentrum zu öffnen und den weißen König an der Rochade zu hindern.

Das erlaubte es Tobias jedoch endlich zu rochieren, wonach sich der schwarze Vorteil in Wohlgefallen auflöste. 

Den Schlusspunkte setzte Weiß mit dem starken Bauernopfer 22.b5! was das Fundament des schwarzen Zentrums auf c6 entfernt und damit Weiß durch Spiele gegen die schwachen Zentrumsbauern genug Kompensation verschafft. Schwarz akzeptierte hier in das angebotene  Remis.

Wagner - Gottas: Weiß spielte das starke 22.b5! was Schwarz nach langem Nachdenken dazu brachte das Remisangebot zu akzeptieren
Wagner - Gottas: Weiß spielte das starke 22.b5! was Schwarz nach langem Nachdenken dazu brachte das Remisangebot zu akzeptieren

 

 

Die zweite, noch etwas größere Überraschung, gelang Volker "Vossi" Margenberg, der sich aus seiner passiven Stellung nach der Eröffnung heraus kämpfte und Jürgen Hein schließlich im Endspiel niederringen konnte.

 

Jürgen spielte die Eröffnung sehr ambitioniert und schnürte den Schwarzen speziell am Damenflügel ein und unterband dort jegliches Gegenspiel. 

Hein - Margenberg: Weiß entschied sich mittels 14.0-0 zu rochieren, viel versprechend war die Alternative 14.h4!
Hein - Margenberg: Weiß entschied sich mittels 14.0-0 zu rochieren, viel versprechend war die Alternative 14.h4!

 

 

In nebenstehender Stellung verpasste es Jürgen mit dem interessanten Zug 14.h4!? Schwarz weiter unter Druck zu setzen. Vor allem aber hätte er sich mit diesem Zug viele Optionen offen gehalten, darunter auch die Möglichkeit den eigenen König in der Mitte zu belassen und nebenbei wäre ein schwarzes Gegenspiel mit g5 erschwert worden.

 

Stattdessen rochierte Weiß quasi in den zukünftigen schwarzen Angriff hinein, was allein kein Problem darstellte, unterließ es jedoch in der Folge dem klaren schwarzen Plan basierend auf f5 entgegenzuwirken.

Hein - Margenberg: 22.Sf4? schwächte nach 22. ... Lxf4 23.gxf4 nur die schwarzen Felder, die Schwarz mit 23. ... Dh4! und 24. ... Sg6 direkt unter Beschuß nahm
Hein - Margenberg: 22.Sf4? schwächte nach 22. ... Lxf4 23.gxf4 nur die schwarzen Felder, die Schwarz mit 23. ... Dh4! und 24. ... Sg6 direkt unter Beschuß nahm

 

Schwarz entfesselte im weiteren Verlauf den beabsichtigten Angriff und schob seine Königsflügel Bauern nach vorn. Weiß verpasste jedoch einige vielversprechende Abspiele, so hätte Weiß in nebenstehender Stellung mit dem coolen 22.Tc3! nebst folgendem 23.f4! in Vorteil kommen können.

Weiß verfiel jedoch auf die Idee die Diagonale des schwarzen Läufers mit 22.Sf4? zu verstellen. Volker Margenberg tauschte den Springer auf f4 ab und kam durch Spiel auf den schwarzen Feldern (23. ... Dh4 und 24. ... Sg6) in deutlichen Vorteil, nur um kurz darauf den Vorteil durch das Ziehen des falschen Springers (25. ... Sge7? anstatt 25. ... Sce7) wieder abzugeben.

 

 

Hein - Margenberg: Hier verfiel Weiß auf den Damenzug 26.Db3? und musste nach dem starken 26. ... Sxd4 einen wichtigen Zentrumsbauern abgeben und außerdem zulassen dass der schlechte weißfeldrige Läufe des Schwarzen aktiviert wurde.
Hein - Margenberg: Hier verfiel Weiß auf den Damenzug 26.Db3? und musste nach dem starken 26. ... Sxd4 einen wichtigen Zentrumsbauern abgeben und außerdem zulassen dass der schlechte weißfeldrige Läufe des Schwarzen aktiviert wurde.

 

Jürgen revanchierte sich jedoch umgehend und spielte das schwache 26.Db3? was es Schwarz erlaubte durch eine Kombination nicht nur einen kritischen Zentrumsbauern zu gewinnen sondern auch seinen schwachen Läufer zu aktivieren.

 

In der Folge wurden weitere Figuren getauscht, so dass am Ende ein Leichtfiguren-Endspiel auf dem Brett verblieb in dem Volker einen Mehrbauern besaß.

Die Verwertung war jedoch alles andere als einfach, vor allem weil Jürgen Hein offensive Verteidigung praktizierte und Volker Margenberg immer wieder vor Probleme stellte. 

Hein - Margenberg: 71.Le7?? stellte hier die Partie endgültig ein, mit 71.Kd2! hätte Weiß hingegen noch ein Remis erzielen können da Schwarz die Blockade auf den schwarzen Feldern nicht brechen kann
Hein - Margenberg: 71.Le7?? stellte hier die Partie endgültig ein, mit 71.Kd2! hätte Weiß hingegen noch ein Remis erzielen können da Schwarz die Blockade auf den schwarzen Feldern nicht brechen kann

Letztlich entstand, nach nicht ganz optimalem Spiel von beiden Seiten, folgende Stellung. Schwarz zieht hier wie der sichere Sieger aus, jedoch hätte Weiß am Zug mit 71.Kd2! sich tatsächlich noch das Remis sichern können! Kritisch ist, dass der schwarze König daran gehindert wird den Vormarsch des d-Bauern durch Ke3-e2 zu unterstützen.

 

Stattdessen spielte Weiß hier 71.Le7?? und ermöglichte Schwarz mit 71. ... Ke3 72.Lg5+ Ke2 73.Lf4 Le6! die Partie zu gewinnen (gegen die Idee b4! nebst d2 ist nichts zu erfinden, Schwarz verbleibt mit dem Randbauern und dem richtigen Läufer so dass das Endspiel trivial gewonnen ist).